Über Graham Park

Wer ist Graham Park?
Ich habe Graham nie unter seinem echten Namen kennengelernt – das war nie notwendig. Graham Park war stets genug. Ein Name, der wie ein stilles Versprechen klang: nicht alles preiszugeben, aber alles zu fühlen. Wer ihm begegnet, merkt schnell, dass Namen, Etiketten, selbst Herkunft – für ihn kaum Gewicht haben. Was zählt, ist das Innere. Die Tiefe. Das Unsichtbare. Er empfand eine stille Verbundenheit mit der Anonymität – kein Bedürfnis nach Applaus, kein Ruf nach Bühne, nur der Wunsch, ganz bei sich zu bleiben. Geboren in der Schweiz, mit italienischen Wurzeln, wuchs er als Sohn von Einwanderern auf – mit allem, was das bedeutet. Herkunft war nie nur ein Ort für ihn, sondern ein Spannungsfeld. Man gehörte dazu – und gleichzeitig nicht. Man wurde aufgenommen – und doch manchmal nur geduldet. Dieses frühe Erleben von Fremdheit hat ihn nicht gebrochen, sondern geschärft. Seine Sinne. Seine Aufmerksamkeit und außergewöhnliche Beobachtungsgabe. Seine Empathie.

Ein Leben nach innen
Manche Menschen brauchen die Welt da draussen, um sich lebendig zu fühlen. Andere tragen ihre Welt in sich – weit, farbig, unerschöpflich. Graham Park gehört zu Letzteren. Er wird oft missverstanden. Vielleicht, weil er keine Geschichten über sich selbst erzählt, sondern lieber welche über das, was möglich ist. Seine Vergangenheit – geprägt von Migration, von Ablehnung, von Zurückhaltung – interessiert ihn nicht als Drama. Sie ist ein Kapitel unter vielen. Das Entscheidende aber spielt sich jenseits der Fakten ab. Denn Graham kennt kaum Einsamkeit. Das, was andere in die Leere stürzt, ist für ihn Raum. Spiegelbild statt Abgrund. Wenn er in den Spiegel blickt, sieht er sich – und weiss: Ich bin nie allein. Körper, Geist, Fantasie, Kreativität – sie reichen ihm, um erfüllt zu sein. Um weiterzugehen. Um Geschichten zu formen, die nicht aus Mangel, sondern aus Fülle entstehen.

Nachwort des Erzählers
Graham Park sagt oft von sich selbst, er sei ein Schwätzer. Doch wer ihn kennt, weiss: Wenn er spricht, dann nicht, um Lärm zu machen – sondern um Räume zu öffnen. Räume, in denen andere sich zeigen dürfen. Er provoziert manchmal, ja. Nicht aus Eitelkeit, sondern um den ersten Riss in einer Mauer zu erzeugen, hinter der oft viel mehr wartet: Schmerz, Sehnsucht, Wahrheit, Liebe. Menschen reden dann nicht, weil sie es müssen – sondern weil sie es endlich können. Und Graham hört zu. Ohne Urteil, ohne Hast. Und wenn jemand loslässt, erlebt er selbst dieses stille Wohlgefühl, das sich wie Wärme ausbreitet. Für ihn. Und für den anderen. Es wäre nicht vollständig, von Graham zu erzählen, ohne jenen zu danken, die ihn leise geprägt haben. Seinen Kindern, die durch ihr Erwachsenwerden einen inneren Gleichklang in ihm gefestigt haben. Und allen, die dieses Projekt begleitet haben – mit Ideen, mit Geduld, mit offenem Herzen. Graham hebt niemanden hervor. Nicht, weil es keinen gäbe, der es verdient hätte. Sondern weil alle es verdienen. Und er niemanden übersehen möchte.